Wie soll dein Bewusstsein sein

Emotional bewusst 

Eine essentielle Zutat, die das Rezept für die Haltung verfeinert, ist das Bewusstsein dafür, was Haltung eigentlich bedeutet. Ähnlich wie beim Thema Original oder Kopie haben wir stets die Wahl, die eine oder die andere Haltung einzunehmen. Doch ohne Bewusstsein wird diese Wahl oft zur Herausforderung. Die Kraft des Bewusstseins wird dabei von unseren Emotionen beeinflusst.

Woran liegt das?

Nun, die Antworten sind vielfältig, und ich will mit einer Teebeutelweisheit beginnen, die ich zufällig entdeckt habe, und die mich zum Nachdenken angeregt hat:

Lebe bewusst und nicht emotional.

Nicht emotional? Ich bin doch ein regelrechtes Emotionspaket, wie soll ich denn ohne Emotionen auskommen – soll ich ihnen etwa kündigen? Niemals, unvorstellbar! 

Die Aussage des Zitats ist jedoch eine andere, und es dauerte eine Weile, bis ich das für mich erkennen konnte: Emotionen bewusst zu erfahren, ihr Wesen und Wirken kennenzulernen, zu entdecken, ob die emotionale Lage für das eigene Leben günstig ist oder ungünstig, all das ist gemeint. Tatsächlich lohnt es sich, die menschlichen Grundemotionen zu erforschen. Dirk Eilert, Experte für emotionale Intelligenz, nutzt das Bild eines Fußballfeldes, um die 12 Primäremotionen zu veranschaulichen. Alle haben dabei ihre Aufgabe auf dem Spielfeld des Lebens, seine 4-3-4-Aufstellung zeigt, welche im Angriff, im Mittelfeld oder in der Abwehr agieren. 

Lasse ich es in meinem Leben laufen,

wie es kommt, haben meine Emotionen freie Hand und machen mit meinen Gefühlen unbewusst, was sie wollen. Ist mir dagegen bewusst, was passiert, habe ich die Chance, auch bewusst Einfluss darauf zu nehmen, was die Emotionen mit mir machen. Emotionen bewusst anzuschauen und mit ihnen in den Austausch zu gehen, sorgt also für mehr Bewusstheit in meinem Leben. Möchte ich mich mit günstigen Emotionen füllen, sollte ich diese auch unterstützen und leben. Erkenne ich, dass es emotional gerade hoch hergeht in meinem Leben, mache ich mir das bewusst und schaue mir an, wie die emotionale Situation jetzt sein sollte, damit sie sich auf mein Leben günstig auswirkt. So ist der Appell der Teebeutelweisheit aus meiner Sicht zu verstehen: ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wo ich mich emotional gerade befinden, um aus dieser Bewusstheit heraus weiterzugehen. Hilfreich ist es dabei, eine wirkliche Pause einzulegen und zu verschnaufen, um die Emotionen wieder in Balance zu bringen. Denn so sorge ich bewusst dafür, dass meine Emotionen für mein Leben günstig sind. Ich mache mir bewusst, wie ich mir mein Leben vorstelle, um es entsprechend zu gestalten. So wie ich auch bei einem Fußballspiel die gute Stimmung bemerke und sich die Chemie zwischen den Teams auf mich und die anderen Zuschauer überträgt. Mit diesem Grundgerüst vor Augen kann ich die Arbeit der Emotionen auf dem inneren Spielfeld bewusst und kraftvoll unterstützen. 

Bewusstsein kann der Auftraggeber unserer Emotionen.

Solange wir diese bewusst leben und immer wieder neu entdecken, entscheiden wir uns für Energie im Leben. Möchten wir Leere vermeiden, so hilft uns diese bewusste emotionale Lebensführung, die Emotionen bei ihrer Arbeit zu unterstützen und das für uns Günstige zu tun, indem wir selbst entscheiden, was für unser Leben günstig ist. Energie folgt Energie.

Tipp: Lebe bewusst und nicht emotional bedeutet für mich, die Freude am emotionalen Leben zu fördern, Emotionen zu verstehen und bewusst zu leben, um nicht von ihnen gelebt zu werden. Deine Emotionen noch bewusster kennenzulernen, lohnt sich. Bis zur nächsten Episode zu diesem Thema möchte ich dir den Pixar-Film Alles steht Kopf ans Herz legen.