Lebensmodus –
Heute möchte ich mich mit dem Gesamtbild unseres Lebens auseinandersetzen, dem Lebensmodus. Man könnte es auch vergleichen, mit einem kostbaren Meisterwerk und damit ein wahrer Luxus in meinen Augen. Für mich ergibt das Leben ein Gesamtbild oder Meisterwerk, weil es Facetten unseres Daseins vereint – die Farben, Schatten und Linien, die unser Leben einzigartig machen. Dabei habe ich ein sehr klares Bild vor Augen, das meine Gedanken dazu prägt. Es gab eine Zeit in meinem Leben, da war ich so gefangen in meinem Alltag – ein Alltag, der fast ausschließlich aus Arbeit bestand. Ihr könnt euch vorstellen, wie da die Farben ausgesehen haben, auf meinem Bild. Ich kam abends nach Hause, und statt mich erfüllt oder zufrieden zu fühlen, war da nur Leere. Vielleicht kennst du dieses Gefühl. Der Tag ist voll, dein Kalender platzt aus allen Nähten, aber am Ende fühlst du nichts – keine Freude, keine Zufriedenheit, nur das Gefühl des endlosen Stresskreislaufs.
Ich wusste, dass das nicht gut für mich war. Es war mir bewusst, dass ich in einer Art Stressmodus lebte, aber ich habe es trotzdem einfach weiterlaufen lassen. Irgendwie funktionierte es ja. Bis zu dem Punkt, an dem ich mich ernsthaft fragte: Wo ist mein Leben eigentlich geblieben? Wo sind die Momente, in denen ich mich lebendig fühle, in denen ich Energie und Freude spüre? Diese Fragen waren für mich ein Weckruf, und an diesem Punkt begann für mich ein großer Wendepunkt.
Es war, als ob ich plötzlich innehalten und das große Ganze betrachten konnte.
Ich stellte mir mein Leben wie ein Bild vor. Ein Bild, das an vielen Stellen verschwommen und farblos war. Es gab aber auch Bereiche, die voller Leben und Farbe waren – die Momente, in denen ich wirklich bei mir war, in denen ich in meinem besten Zustand war und mich wahrgenommen habe. Dieses Bild half mir dabei, Klarheit zu gewinnen: Wo lief es gut, wo spürte ich das Leben? Und wo war ich nur noch im Funktionsmodus, ja fast im Überlebensmodus? Diese Erkenntnisse waren schmerzhaft, aber auch befreiend. Denn jetzt wusste ich, wo ich ansetzen musste, um Veränderung herbeizuführen.
Eine der größten Veränderungen, die ich vorgenommen habe, betraf meine Arbeit. Ich habe erkannt, dass ich zu viel Energie in etwas steckte und meine Flexibilität raubte. Also habe ich meinen Arbeitsmodus verändert und mir mehr Freiraum geschaffen – Freiraum für das Leben. Das klingt einfach, ist es aber oft nicht. Denn im Leben stehen wir immer wieder vor der großen Frage: Geld oder Leben?
Für mich war die Antwort klar:
Ich wollte das Leben zurück. Also begann ich, bewusster auf meinen Stress zu achten, darauf, wie voll mein inneres Stressfass war. Denn ist es nicht so, dass wir oft so lange in diesem Stressmodus leben, bis ein kleiner Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt? Dieser Punkt kam bei mir öfter, als ich zugeben möchte. Mir war das früher nicht einmal bewusst. Der Stressmodus war zu meiner Normalität geworden, hat einfach den Lebensmodus überblendet. Mein Gefühl war, es ist doch alles da. Ich hatte so viel von dem, was mich belastete, gar nicht mehr wahrgenommen. Aber das ist doch die eigentliche Herausforderung: Der Alltag schleicht sich ein, nimmt uns das Bewusstsein und raubt uns die Flexibilität, etwas zu spüren und somit zu verändern.
Als ich endlich die Entscheidung traf, Dinge zu verändern, stellte ich fest, dass der Lebensmodus langsam wieder seinen Platz in meinem Leben fand. Ich erinnere mich an eine Situation, die für mich sinnbildlich für diese Veränderung steht. Eines Morgens schlenderte ich durch die Nachbarschaft hier Hamburg, eine Geschäftsstraße die ich früher immer nur hastig durchquert hatte. Plötzlich überkam mich ein Gefühl der Freude, einfach weil ich mir die Freiheit genommen hatte, in diesem Moment bewusst da zu sein. In Ruhe dem Moment bewusst zu spüren.Es war, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, und ich musste laut lachen, so schön war dieses Gefühl. Wann hast du das letzte Mal dein Leben gespürt?
Falls du diese Leichtigkeit vermisst, dann ist es vielleicht an der Zeit, dass du ebenfalls einen Schritt zurücktrittst und dein Lebensbild anschaust. Oft merken wir gar nicht, wie sehr der Alltag uns fest im Griff hat. Achtsamkeit und Bewusstsein sind der Schlüssel, um gut mit sich umzugehen, um für sich zu sorgen. Nimm dir einen Moment, um nachzudenken und Bilanz zu ziehen: Wie sieht dein Gesamtbild aus? Wann warst du das letzte Mal in Bestform? Was könntest du tun, um wieder dorthin zu kommen, oder vielleicht sogar eine neue Bestform zu finden? Bist du im Lebens, Leben oder Überlebens unterwegs.
Wahrer Luxus ist den Lebensmodus,
bewusst zu wählen und gestalten zu können, frei von äußeren Zwängen und Stressmustern. Es bedeutet sich Zeit zu nehmen für die Dinge, die wirklich zählen- Momente der Ruhe authentische Verbindung und die Freiheit, sein Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Der wahre Luxus ist nicht materiell, sondern die Fähigkeit, im Hier und Jetzt zu sein und das eigene Gesamtbild des Lebens zu gestalten.
Es lohnt sich, diesen Weg zu gehen. Denn am Ende ist es nicht der Stress, der zählt, sondern die Momente, in denen du das Leben wirklich spürst.[/vc_column_text][/vc_column]