Du entscheidest – raus aus der  Zwickmühle: Überlebensmodus  oder Lebensmodus?

Die Antwort scheint auf den ersten Blick einfach: Alles, was mich betrifft, ist auch meine Entscheidung. Doch genau hier liegt die Herausforderung. Entscheidungen kosten Energie – besonders, wenn wir in inneren Zwickmühlen stecken. Wie also treffen wir gute Entscheidungen, ohne uns in endlosen Gedankenschleifen zu verlieren?

Der beste Entscheidungsweg: Offenheit und Denkraum

Gute Entscheidungen erfordern Offenheit. Wer mit einem starren („fixed“) Mindset festhängt, sieht oft nur eine begrenzte Auswahl an Möglichkeiten. Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit einem „growth Mindset“ – also einer offenen Haltung, die auf Lernen und Entwicklung ausgerichtet ist – flexibler und lösungsorientierter agieren.

Doch Offenheit allein reicht nicht. Wir brauchen auch Raum zum Nachdenken. Ein Umfeld, das es erlaubt, Perspektiven zu wechseln und Alternativen zu durchdenken. Denn oft sind es nicht die großen Fragen, die uns lähmen, sondern die kleinen Dinge, die sich summieren. Daher lohnt es sich, frühzeitig kleinere Risikofaktoren zu reduzieren, um mehr Energie für Wesentliches zu haben.

Lösen kostet genauso viel Energie wie Nicht-Lösen

Ein spannender Ansatz, den ich in einem Kurs gelernt habe: Unser Gehirn verbraucht genauso viel Energie für ungelöste Probleme wie für gelöste. Wenn das so ist – warum nicht gleich zur Lösung kommen?

In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an ein Zitat von NeurowissenschaftlerDamir del Monte: „Stress ist eine Einladung, die Modelle der Welt anzupassen – intern oder extern.“ Das bedeutet: Entscheidungen zu treffen heißt auch, sich innerlich oder äußerlich zu verändern, um weiterzukommen.

Die Zwickmühle: Metaakzeptanz als Schlüssel

Aber was, wenn ich mich nicht entscheiden kann, weil ich zwei Optionen gleichermaßen will? Hier bietet das Metaakzeptanz-Modell von Günter Schmidt eine wertvolle Orientierung. Es basiert auf folgenden Prinzipien:

1. Love it: Liebe, was du tust. Folge deiner Begeisterung – wo deine Augen leuchten, ist der richtige Weg.

2. Change it: Wenn du es nicht lieben kannst, verändere es. Das kann Anpassung, Bearbeitung oder auch bewusstes Aussortieren bedeuten.

3. Leave it: Wenn Veränderung nicht möglich ist, dann lass los. Manchmal muss Altes gehen, um Neues zu ermöglichen.

4. Do it: Ins Tun kommen! Wissen allein bringt nichts – es geht darum, den nächsten Schritt tatsächlich zu machen.

Und wenn all das gerade nicht geht? Dann bleibt noch ein fünfter Punkt:

5. Accept it: Akzeptiere, dass du es momentan nicht ändern kannst. Das bedeutet nicht Resignation, sondern eine bewusste Entscheidung, erst später zu handeln.

Entscheidungen bewusst treffen – und reflektieren

Damit wird ein Satz besonders kraftvoll: Du entscheidest. Und oft hilft es, sich Zeit für eine bewusste Reflexion zu nehmen. Das hilft auch bei der Entscheidung Lebens oder Überlebensmodus. Denn wie heißt es so schön?

„Reflexion kommt vor Aktion.“