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NEU! Das Stressfass ist wie dein Stresskonto

Das Stressfass
Stell dir vor, dein Wohlstand im Leben wäre wie ein Kontostand, auf den du regelmäßig Buchungen vornimmst. Auf der einen Seite gibt es die Gutschriften – das sind deine Schutzfaktoren, wie positive Beziehungen, Erholung, und Freude. Auf der anderen Seite gibt es die Belastungen – deine Stressfaktoren, wie Druck bei der Arbeit, persönliche Herausforderungen oder andere Belastungen des Alltags. Die Summe dieser beiden Seiten ergibt dein persönliches Stresskonto, und es bestimmt, wie wohl du dich im Leben fühlst. So wie in der Betriebswirtschaft die Salden darüber entscheiden, ob ein Unternehmen Gewinn oder Verlust macht, beeinflussen auch die Salden deines Stresskontos, ob du im Leben aufblühst oder stagnierst.
Ein anschauliches Bild, das Sebastian Mauritz in diesem Zusammenhang verwendet, ist das sogenannte Stressfass. Als ich es kennengelernt habe bei meiner Ausbildung zum Resilienz Trainer hat es mich sofort beeindruckt. Stell dir vor, du hast ein großes Gartenfass, wie es zum Beispiel bei mir im Elternhaus stand. Dieses Fass ist deine Stresskapazität. Es kann nur eine bestimmte Menge an Wasser – sprich Stress – aufnehmen, bevor es überläuft. Und jeder Tropfen, der das Fass füllt, steht für eine Situation in deinem Leben.
Vielleicht hast du es selbst schon erlebt:
Manchmal scheint es, als ob ein einziger, zusätzlicher Tropfen der Auslöser für das Überlaufen ist. Ich kenne das bei emotionalen Diskussionen oder nach einem nervigen Tag abends zu Hause und dann etwas nicht klappt – da spüre ich den Tropfen. So funktioniert auch Stress in unserem Körper. Jeder von uns kennt Stress und weiß, dass man ihn bis zu einem gewissen Grad bewältigen kann. Stressige Situation können auch Lernfelder sein oder einen fordern. Aber wann ist es genug? Wann schaltet unser System vom Lebens- in den Überlebensmodus? Und wann gerät unser Stressfass so sehr außer Kontrolle, dass wir uns in einer Krise wiederfinden? Hier hilft bewusst wertvolles Leben:
Es gibt Möglichkeiten, das Stressfass zu regulieren. Du kannst beispielsweise einen Deckel auf das Fass legen, der verhindert, dass zu viel Stress hineingelangt. Das bedeutet, dass du dir bewusst Pausen nimmst und gezielt manche Stressoren aus deinem Leben entfernst. Dadurch verringerst du die Gefahr, dass der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, dein Leben aus der Balance wirft.
Ein weiterer wichtiger Aspekt,
ist der Spannungsring des Fasses, der dem Fass eine gewisse Flexibilität verleiht. Übertragen auf unser Leben bedeutet das, dass wir lernen, flexibel mit Emotionen umzugehen. Wenn wir in der Lage sind, unsere Emotionen besser zu regulieren, wird unser Stressfass dehnbarer und weniger anfällig für Überflutung. Eine sehr wirksame Methode dafür ist zum Beispiel das regelmäßige Praktizieren von Achtsamkeit oder Meditation.
Zu guter Letzt hat jedes Fass auch einen Auslauf. Im übertragenen Sinne bedeutet das, dass du Wege finden solltest, um Stress abzubauen, bevor er sich zu sehr ansammelt. Für mich persönlich ist Bewegung wie Schwimmen ein wirksames Ventil, um Stress abzubauen. Andere finden ihren Ausgleich im Laufen , durch Atemübungen oder andere Entspannungsmethoden. Es geht darum, dass du dein persönliches Stressfass gut kennenlernst und dir die Möglichkeiten aneignest, wie du es pflegen und regulieren kannst.
Wenn du also dein Stresskonto bewusst führst und dein Stressfass im Gleichgewicht hältst, hast du eine starke Basis, um eine ausgeglichene Bilanz in deinem Leben zu erreichen. Dein persönliches Wohlstandskonto hängt nicht nur von äußeren Umständen ab, sondern maßgeblich davon, wie du mit den Stressoren und Protektoren in deinem Leben umgehst.
Im Umgang mit meinem eigenen Stressfass,
finde ich mich oft in einem Wechselspiel zwischen bewussten und unbewussten Strategien wieder. Bewusst setze ich auf Routinen. Ich reflektiere regelmäßig, wie voll mein Stressfass ist, und setze gezielt Grenzen, um Überlastung zu vermeiden.
Doch es gibt auch unbewusste Momente, in denen ich merke, dass mein Fass fast überläuft, weil ich Stress verdrängt oder durch automatische Verhaltensweisen gemanagt habe. Diese Balance zu finden, ist eine fortlaufende Aufgabe, bei der Achtsamkeit und Selbstfürsorge eine zentrale Rolle wertvoll sind
Dein Stressfass kann somit zu einer wahren Hilfe auf deinem Lebensweg werden, wenn du lernst, es richtig zu handhaben. Selbststeuerung ist also gefragt.
Wie sieht es mit deinem Stressfass aus? Schreib dir gerne mal auf oder wenn du ein visueller Typ bist mal es dir auf.